
03/2019 //
Travel the World
„Auf einer früheren Rucksackreise reifte unsere Idee zu diesem Abenteuer mit dem Rad. Wir wollten nicht länger auf Busse und Züge angewiesen sein“, erklärt Daniel Mathias seinen Plan, so frei zu sein, um an den Plätzen und Orten Rast zu machen, wo es ihnen gefällt. Seine Partnerin Claudia Hildenbrandt und Daniel haben Thüringen und ihre Jobs hinter sich gelassen, um die Welt zu beradeln, durch Begegnungen mit den Menschen gesellschaftliche und politische Hintergründe zu erfahren, Wissen und Geschichten zu sammeln und in Erfahrung zu bringen, was Pakistan, die USA, Chile und Thailand gemeinsam haben.
Ihr Weg führte sie unter anderem in das Elbrus-Gebirge in Richtung Kaspisches Meer. Von Turkmenistan und Usbekistan, über Tadschikistan, China, Pakistan, Laos, Thailand, die USA, Kanada, Atacama und Altiplano, Bolivien bis hin nach Nordpatagonien erlebten Claudia und Daniel viele Abenteuer, die sie auch auf ihrem Blog verarbeiten. Derzeit befinden sie sich in Nordpatagonien.
Grenzenlose Freiheit und interessante Bekanntschaften sind Dinge, die man sich unter einer Weltreise vorstellt. Während das Paar den Pamir Highway in Tadschikistan befuhren, die atemberaubenden Schluchten in Kirgistan bewunderten, Freundschaften in den USA schlossen, in Bambushütten am Strand in Laos übernachteten, Walen im Pazifik beim Planschen zusahen und in Wyoming Grizzlybären aus der Nähe betrachteten, bestätigten sich ihre Erwartungen an eine Reise durch die Welt.
ZEHN SCHNELLE FRAGEN AN MACHAON LIGHTS
Der ultimative Tipp für eine Reise mit dem Fahrrad?
Die Route genau planen und genügend Zeit inklusive Puffertagen einrechnen. Wie erfolgt die Navigation? Ganz einfach mittels Smartphone und Navigations-App. Eine Karte dient als Backup.
Welche Ausrüstungsgegenstände dürfen auf keinen Fall fehlen?
Flickzeug, Werkzeug, Rückspiegel und Helm, Kleidung für jedes Wetter, Schlafsäcke und Isomatten, ein sturmfestes Zelt, einen Wasserfilter, Handy.
Und eine Brille?
Da setzen wir auf Allrounder-Brillen mit selbsttönenden Varioflex-Gläsern, die die Lichtschutzstärken 1 bis 3 abdecken. Damit kann man auch noch während der Dämmerung fahren und ist vor Wind, Staub und Fliegen geschützt, ohne dass die Sicht zu sehr beeinträchtigen wird. Im Hochgebirge oder auf Salzseen empfiehlt sich eine Brille mit der Schutzstufe 4.
Worauf ist beim Fahrrad besonders zu achten?
Das Fahrrad sollte den Anforderungen der Strecke angepasst sein. Wir sind auf sehr stabilen Reiserädern aus Stahl unterwegs, mit dicken Felgen, kräftigen Scheibenbremsen und Nabenschaltung. So blieben bei uns selbst auf ruppigen Schotterpisten Defekte bislang (fast) aus. Wer überwiegend auf Asphalt rollt, ist mit einem leichten Tourenrad oder Randonneur sicher besser beraten. Das Fahrrad muss kein Hightech-Gerät sein, aber wenigstens gute Laufräder und Reifen besitzen.
Wie viel Gepäck (in KG) kann man auf dem Fahrrad noch einigermaßen komfortabel transportieren?
Etwa 20 Kilo Gepäck plus etwas Wasser und Verpflegung. Bei einem Radgewicht ist das dann aber auch schon so ziemlich das Maximalgewicht, denn manchmal muss man das Rad, das selbst ca. 18kg wiegt, auch über Stufen oder Wurzeln heben.
Mit wie vielen Platten/Kilometer muss man rechnen?
Unser Schnitt mit „unplattbaren“ Riefen liegt bei einem Platten alle 2.000 Kilometer. Bei bisher insgesamt 30.000 Kilometern mussten wir bisher also 15 mal flicken.
In mutmaßlich gefährlichen Ländern: Was muss man beachten?
Einen guten Überblick aller möglichen und unmöglichen Gefahren gibt das Auswärtige Amt - welche Schlüsse man aus den Warnungen letztlich zieht, bleibt jedem selbst überlassen. Die mit Abstand größte Gefahr ist in jedem Land aber der Straßenverkehr.
Muss man davor trainiert sein, oder kommt die Fitness während der Reise?
Die Fitness kommt ganz fix von allein, wenn man vor der Reise nicht komplett untrainiert ist. Die vielleicht größere Herausforderung besteht im „Drumherum“: Zelt aufbauen im Wind, Übernachten bei Minusgraden, Abwaschen mit Eiswasser, ungewohntes Essen, Verzicht auf Privatsphäre und auf das, was wir Lebensstandard nennen.
Dazu gehört sicherlich auch die Körperpflege?
Richtig. Für zwei heiße Mahlzeiten, Abwasch und die Körperpflege haben wir einen Wassersack mit 15 Litern Volumen. Das muss ausreichen. Ist das Wasser mal knapp, helfen Feuchttücher. Unsere Wäsche aus Merinowolle können wir in Bächen ausspülen.
Mehr Infos zu den Abenteuern und ihren faszinierenden Aufnahmen gibt es auf ihrem Blog.